Auf einem großzügigen, leicht nach Süden geneigtem Hanggrundstück wurde dieses eingeschossige Wohngebäude konzipiert. 

Zurückhaltend und fast unauffällig verbirgt sich das Gebäude zur Straße hin hinter der vorhandenen Hainbuchenhecke und gewährt somit ein hohes Maß an Privatheit. Durchschreitet man als Besucher den Eingangshof, so öffnet sich unmittelbar nach Betreten des Gebäudes der Blick in die Landschaft. Den großen lichtdurchfluteten Raum, welcher die Funktionen Kochen, Essen und Wohnen zusammenfasst, nimmt man erst als Zweites wahr. Das Gebäude ist so konfiguriert, dass sich die Räume in zwei Trakten um einen Innenhof anordnen. Geschützt vor Einblicken kann man hier den Blick in die Ferne genießen. Ein Maximum an Privatheit bei gleichzeitig größter Offenheit zur Natur ist möglich. Eingestanzt in die Dachfläche findet ein Ginkgobaum Platz sich auszubreiten und für Schatten zu sorgen. Die den Grundriss weit umspannende Holzterrasse wird im Sommer zum erweiterten Wohnraum. Die komplette Südfassade ist raumhoch verglast und öffnet sich zum Außenbereich. Das Innen und Außen verschmelzen in der Wahrnehmung. Sowohl im äußeren Erscheinungsbild als auch beim Innenausbau wurde ein einheitliches, harmonisches Gesamtkonzept verfolgt. So fiel die Wahl auf einige wenige Farben und Materialien, welche sich durch eine hohe Wertigkeit auszeichnen. Leinen, Leder und Eichenparkett, die Farben Taupe, Weiß und Schwarzbraun und einige wenige Akzente im warmorangen Farbton erzeugen eine ruhige Raumatmosphäre und sorgen für einen fließenden Übergang der einzelnen Bereiche. Besonderes Augenmerk fällt hier als architektonisches Zitat aus den 70er Jahren auf die in den Boden eingelassene Sitzmulde. Die maßgeschneiderte Inneneinrichtung mit ihrer hohen Detailtiefe nimmt hierbei einen zentralen Stellenwert ein. So fügen sich Schränke flächenbündig in Wände ein, Schubladen verstecken sich in Sitzbankflächen, raumhohe Schiebetüren verbergen sich in Wandscheiben und Schranktüren mit unsichtbaren Griffen öffnen sich zu dahinterliegenden Räumen. Ein wesentlicher Aspekt beim Entwurf des Grundrisses bis hin zur Ausführung der Details war die eingeschränkte Mobilität einiger Familienmitglieder. So wurde das Gebäude weitestgehend barrierefrei konzipiert.

Planungsbeginn : 2020
Baubeginn: 2021
Fertigstellung: 2022
Bauweise: Massivbau
Energiekonzept: KfW 40+ Haus, Wärmepumpe, PV-Anlage, Kontrollierte Be- u. Entlüftung
BUS-System

Bauherr: privat
Architekt: Henning Musahl, Waldshut-Tiengen

Wohnhaus E 29